Veranstaltung im Rahmen von CERTIFICATION-D, LVR-Klinikum Düsseldorf am 02.10.2021
Technische Produkte für Menschen mit Demenz
Am 02.10.2021 findet die Schulung „Technische Produkte für Menschen mit Demenz“ im großem Saal des Sozialzentrums (LVR-Klinikum, Bergische Landstraße in Düsseldorf) statt.
Wir bitten um Anmeldung bis zum 28.08.2021 bei k.krah@alexianer.de
Das Programm finden Sie hier:
Poster A3
Nachwort
Am 02.10.21 lud die Alzheimer Gesellschaft NRW e.V. im Rahmen des EU-geförderten Projektes „Certification-D“ erstmalig seit langer Zeit in Präsenz ins LVR-Klinikum Düsseldorf zu einer Schulung zum Thema „Technische Produkte für Menschen mit Demenz“.
Angesprochen waren Referenten und Referentinnen von „Leben mit Demenz“, die Schulungen für Pflegende von Menschen mit Demenz durchführen, Mitarbeiterinnen des Alzheimer Telefons NRW und sonstige Interessierte.
Coronakonform waren an diesem Tag 29 Teilnehmende anwesend und hatten nach der Begrüßung und der Vorstellung des Projektes „Certification-D“ direkt die Gelegenheit, sowohl einige der Produkte, die sich im Zertifizierungsverfahren „Certification-D“ befinden, als auch diverse andere Produkte präsentiert zu bekommen und so ihre Fragen, Anregungen und Meinungen anzubringen.
Ein zentrales Anliegen von „Certification-D“ ist es, technische Produkte für Menschen mit Demenz nicht nur praxisnah zu entwickeln, sondern auch den positiven Nutzen an die Zielgruppe heranzutragen.
Zuerst stellte Jörg Batz Notrufarmbänder und SOS-Buttons vor. Dabei wurde genau erläutert, wie der Alarmablauf funktioniert, welche vielfältigen, unterschiedlichen Funktionen wie z. B. das Geofencing es zusätzlich gibt, die man nutzen KANN, aber nicht MUSS.
Als nächstes erläuterte Carsten Wobker einige Notruflösungen. Auch hier gab es ausführliche Hintergrundinformationen zur Entwicklung, den Zusatzkomponenten wie Tür- oder Fenstersensoren, Uhren oder Halsketten und der Funktionsweise dieser Produkte.
Besonders eingegangen wurde bei den Präsentationen auf das Thema Datenschutz, das immer wieder zu Verunsicherung führt.
Des Weiteren gab es von Stefan Gal, Alexianer Krefeld GmbH, eine interessante Einführung in die Produktpalette „automatische Tablettenspender“, ein technisches Produkt, das vielen der Anwesenden bis dahin unbekannt war.
Im Anschluss verschaffte Helen Spanier von der Alexianer Krefeld GmbH noch einen umfassenden Überblick über technische Produkte für Menschen mit Demenz.
Viele der Produkte waren vor Ort ausgestellt, so dass die Teilnehmenden diese anschauen und unter Anleitung zum Teil bereits testen konnten.
Nach der Mittagspause ging es in den praktischen Teil:
In Kleingruppen wurden fiktive Fallbeispiele diskutiert und gemeinsam erarbeitet, wie eine optimale Versorgung nicht nur unter Zuhilfenahme technischer Produkte aussehen könnte und welche Aspekte zu berücksichtigen sind.
Die anwesenden Redner haben sich hierbei unter die Gruppen gemischt.
So konnte ein weiterer wichtiger Aspekt des Projektes „Certification-D“ in dieser Schulung umgesetzt werden:
Der Austausch zwischen teilnehmenden Beratern, die nahen Kontakt zum Endverbraucher haben und den Entwicklern der technischen Produkte, die genau diese Expertise als Input für passgenaue Produkte benötigen.
So konnten beide Seiten hier voneinander profitieren und lernen.
Die Ergebnisse der Gruppenarbeiten wurden anschließend vorgestellt und umfassend besprochen und ergänzt.
Die Schulung hat einen Teil dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen und für das Thema „Technische Produkte“ zu sensibilisieren.
Durch Aufklärung und Beantwortung vieler Fragen wich die anfängliche Skepsis und Unsicherheit der Erkenntnis, dass es eine Vielfalt an sinnvollen technischen Unterstützungsmöglichkeiten gibt. Es sei wichtig, früh dazu zu beraten und Mut zu machen, diese zielgerecht einzusetzen. Technische Produkte böten, so einige Teilnehmer, ganz neue Möglichkeiten der Unterstützung und Entlastung, und man müsse diese Möglichkeiten nutzen.
Allerdings, so der Konsens, fehlten noch unabhängige Plattformen mit Übersichten der Produkte. Auch sei der generelle Aufklärungsbedarf sehr groß, damit die Akzeptanz zur Technik wachse.
Ungeklärt sei die Kostenübernahme durch die Pflegekassen, die Frage nach der technischen Betreuung und der Erstinstallation und Einweisung ins Produkt bei den Endverbrauchern.
Das große Interesse und der angeregte Meinungs- und Erfahrungsaustausch auf der Veranstaltung hat verdeutlicht, dass ein großes Interesse besteht und der nächste Schulungstag noch praxisorientierter und mehr Produkte vor Ort auszuprobieren sein sollten.
Fazit des Tages: alle Teilnehmenden waren sich einig darin, dass sie das Thema Technik zukünftig in ihren Schulungen und Beratungen einbringen werden.
Hier können alle Vorträge und die Fallbeispiele der Schulung eingesehen werden:
Krah Vorstellung Certification-D 02.10.2021
Übersicht technische Produkte bei Demenz
Living Labs_technische Hilfsmittel im Einsatz_27_03_2021